Ich halte den Ausbau der A23 für ökonomischen sowie ökologischen Wahnsinn. Mehr Straßen ziehen mehr Verkehr nach sich. Das Geld wäre besser in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel investiert sowie in den Bau des Radschnellweges.
Jochen Hilbert jochen [at] hilbert-rellingen.de
Wolfgang Melzer BI-A23 [at] web.de
In Rellingen regt sich dagegen Widerstand. Anwohner fordern in einer Bürgerinitiative umweltfreundliche Mobilität und Alternativen zum Ausbau der Autobahn. Bei einem Treffen mit dem Pinneberger SPD-Bundestagsabgeordneten Ralf Stegner und Kreistagsabgeordneten der SPD Pinneberg verdeutlichten einige Vertreter ihre Ziele.
Statt weiter den sechsspurigen Ausbau der A23 und den Weiterbau der A20 zu betreiben, sollte endlich der Schienenverkehr so ausgebaut werden, dass er wirklich attraktiv für die Menschen ist, indem sie ihr Fahrtziel ebenso schnell und bequem wie mit dem Auto erreichen könnten, fordert Jochen Kunz-Michel, Betriebswirt und Gegner des Ausbaus der A23.
Die Info-Veranstaltung der Bürgerinitiative für umweltfreundliche Mobilität hat deutlich gemacht, dass ein Ausbau der A23 zwischen Pinneberg und Eidelstedt so unnötig ist wie ein Kropf. Seit Fertigstellung der Einfädelung der A23 in die A7 gehören die Staus der Vergangenheit an (abgesehen von Baustellen, Unfällen oder Rückstaus von der A7). Ein Ausbau wäre auch ein politischer Irrsinn, da dadurch noch mehr Pendler in noch kürzerer Zeit nach Hamburg fahren würden, wo der Senat doch den Individualverkehr aus der Stadt verdrängen und auf den ÖPNV verlagern will. Die Lasten und Kosten durch zunehmende Verkehrsaufkommen würden auf vor- und nachgelagerte Straßen der Anschlussstellen vor allem in Rellingen, Halstenbek und in Hamburg verlagert.
Die geplante Verbreiterung der A23 [..] benachteiligt weiterhin die Bahn, deren drittes Gleis bis Elmshorn bis heute fehlt – und das seit über 50 Jahren! Sie schafft erneute Anreize, als Pendler aus dem weiten Umland täglich mit dem Pkw nach Hamburg hineinzufahren.
Keine sinnlose Geldverschwendung, sondern Investitionen in den öffentlichen Personenverkehr und in moderne Fahrradwege.
Bund und Land müssen sparen, hier bieten sich Chancen. Mobilitätswende ist gefordert und möglich, Planungen müssen aktualisiert werden.
Mit dem beabsichtigten Ausbau der A23 rollt das nächste Großprojekt auf den Großraum Hamburg zu. Und mit welchen Konsequenzen? Sicher eine Flächenversiegelung, mehr Lärm, mehr Abgase, diverse Grundstücksenteignungen und extrem hohe Kosten.
Wie gut, dass sich Widerstand regt! Der Ausbau der A23 ist ein Schritt in die falsche Richtung.
Ein Ausbau der A23 entspricht überhaupt nicht der Klimapolitik des Landes und fördert nur noch mehr den Individualverkehr.
Ich möchte mit meinem Beitrag nochmals an die Politik appellieren: Bringt den Mut für eine Verkehrswende auf und seid transparent dabei.
Das Verkehrsaufkommen ist aber kein Naturphänomen, dem wir hilflos ausgeliefert sind, wie dem Wetter. Es ist menschengemacht!
Der sechsspurige Ausbau der A23 scheint mir ein reflexartiger Lösungsversuch einer verfehlten Verkehrspolitik früherer Jahrzehnte zu sein.
Ein solcher Autobahn-Ausbau ist das völlig falsche Signal in unserer Zeit des Umbruchs hin zur Umweltfreundlichkeit.
Fast 90 Interessenten für die Gründung einer Bürgerinitiative gegen den A23-Ausbau sind mittlerweile zusammengekommen.
Es ist an der Zeit, das Projekt »Ausbau A 23« anzuhalten und Gelder intelligent so umzuwidmen, dass zusätzlicher Verkehr möglichst gar nicht erst entsteht.
In Hinsicht auf die dringend erforderliche Mobilitätswende ist ein Autobahnausbau nur ein „Weiter so“ in einer falschen Verkehrspolitik.
Wir hatten den Eindruck, dass die erforderlichen Verhaltensänderungen, um die Klimaziele auch im Verkehrssektor zu erreichen, von den Verkehrsexperten nur sehr unzureichend berücksichtigt werden. Aber wenn Bund und Land stärker in den Schienenausbau investieren würden, wäre der jahrelang benachteiligte ÖPNV attraktiver und könnte Kfz-Nutzer motivieren, statt mit dem Pkw mit RE, S Bahn oder Bus zu fahren, und somit die Autobahn entlasten.
Herr Dr. Zierke, Projektleiter der DEGES für die Planung des 6-spurigen Ausbaus der A23, wird zitiert: »Die Zahlen der Prognose mit bis zu 96.400 Autofahrern pro Tag im Abschnitt Rellingen bis Pinneberg-Süd hätten sich bestätigt. ... Wenn sich die Zahl bestätigt hat, zeigt dies zweifelsfrei, dass die A23 in der aktuellen Ausbausituation dieses Fahrzeugaufkommen bewältigen kann. Wenn weiterhin darauf hingewiesen wird, dass dieses Fahrzeugvolumen im Abschnitt Rellingen bis Pinneberg-Süd zu beobachten sei, dann unterstreicht dies eindeutig, dass dieser Abschnitt als lokale Ortsumgehung genutzt wird und keine Begründung für den 6-spurigen Ausbau der A23 auf 15 Kilometern ist.
Als alter Krupunderaner läuten bei mir beim Stichwort A23-Ausbau absolut die Alarmglocken. Wie kann es sein, dass viele rückwärtsgewandte "Betonköpfe" noch immer an der scheinbaren Logik festhalten, durch Straßenausbau ließen sich Verkehrsprobleme lösen? Wir brauchen dringend eine Kapazitätserweiterung der Bahnstrecke nach Elmshorn. Das wäre ein Schritt Richtung Verkehrswende.